Mitarbeiter des NLQ (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung) haben den Unterricht des Gymnasiums begutachtet. Das Ergebnis ist nicht nur für die hier unterrichtenden Pädagogen und Pädagoginnen erfreulich.
Was ist der
Hintergrund?
Unsere Schule befindet sich derzeit mitten in einer „Fokusevaluation“. Diese Evaluation ist Qualitätssicherung und -prüfung in einem: Mehrere Gutachter besuchen den Unterricht am Gymnasium und stellen der Schule dann für ihre Arbeit ein Zeugnis aus. So sollen Bereiche gefunden werden, in denen der Unterricht verbessert werden kann. Neu ist neben der Bezeichnung des Verfahrens, dass die Schule selbst wählen darf, welche Bereiche in den Blick genommen werden sollen. Bereits Anfang vergangenen Jahres hatte das Kollegium diese Möglichkeit genutzt und sich für den Bereich „Bildung in einer digitalisierten Welt “ ausgesprochen.
Was ist der aktuelle
Anlass?
Bereits Mitte Dezember weilten vier Schulinspektoren und -inspektorinnen
zu Besuch in Bersenbrück. An drei Tagen sahen
sich die Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische
Qualitätsentwicklung (NLQ) insgesamt 21 Schulstunden von 18 Kollegen und
Kolleginnen an. Alle Besuche fanden in den Jahrgängen 8 und 9 statt.
Wie waren die
Ergebnisse?
Aus Sicht der Schule äußerst erfreulich. Nicht nur grundlegende Fragen, wie zum Beispiel ob der Unterricht gut organisiert, die Lernzeit effektiv genutzt oder ein „Roter Faden“ erkennbar sei, wurden nahezu in allen Fällen mit „trifft zu“ bzw. „trifft eher zu“ beantwortet. Auch im Kernbereich „Bildung in einer digitalisierten Welt“ war die Rückmeldung überwiegend positiv. Ein Punkt, in dem die Studie noch Luft nach oben sieht, ist der Punkt Reflexion. Den Schülerinnen und Schülern sollte noch eher die Möglichkeit gegeben werden, ihre eigene Haltung im Bereich digitale Medien kritisch zu hinterfragen. Bestnoten gab es dagegen im Bereich „unterstützendes Unterrichtsklima“. Demnach verhalten sich die Lehrer und Lehrerinnen im Unterricht sehr wertschätzend und ermutigend, was die Schüler und Schülerinnen ihrerseits mit einem sehr respektvollen Verhalten beantworten.
Gibt es vergleichbare
Ergebnisse?
Nein. Zum einen liegen angesichts der Kürze der Zeit noch keine Daten vor. Die Fokusevaluation in ihrer jetzigen Form ist erst im vergangenen Sommer an den Start gegangen. Zum anderen ist ein Vergleich mehrerer Schulen prinzipiell eher ungeeignet. „Da das Verfahren der Fokusevaluation individuell auf jede Schule abgestimmt wird und das Unterrichtsentwicklungsziel je Schule unterschiedlich ist, sind im NLQ keine statistischen Daten vorhanden, die einen konkreten Vergleich ermöglichen würden“, sagt Gesa Johannes, im Ministerium zuständige Referatsleiterin für Qualitätsentwicklung.
Was sagen die Schüler?
Schülersprecherin Vanessa Rössiger: „Wir als
Schülervertretung freuen uns sehr darüber, dass der von uns als positiv
wahrgenommene Umgang im Unterricht auch von außen sichtbar ist. Tatsächlich können
wir hier in einem sicheren Umfeld lernen, das auch Platz für Fehler und
Schwächen lässt. Die Schüler fühlen sich wohl und werden beim Lernen
unterstützt. Der Bereich Digitalisierung sollte noch weiter verbessert werden. Beispielweise
wünschen sich viele Schüler Tablet-Klassen oder dass im Unterricht die Handys genutzt
werden. Dafür müsste aber die Internetverbindung in allen Räumen stabil und
schnell sein. Dann könnten auch größere Präsentationen, die man zuhause
erstellt hat, ohne Probleme im Klassenzimmer abgerufen werden. Eine weitere
Idee wäre es, den Medienführerschein noch zu erweitern, zum Beispiel um die Bereiche
Cyber-Security oder Power Point.“
Was sagen die Eltern?
Carolina Tilgner-Eichhorn, Vorsitzende des Schulelternrats: „Das
Lob der Schulinspektoren zum guten Klima an der Schule, zum guten
Sozialverhalten der Schüler und zum guten und respektvollen Umgang der Schüler
untereinander und zwischen Lehrern und Schülern nehmen Eltern sehr ernst.
Dieses Lob ist wichtig, erfüllt die Eltern mit Stolz und zeigt, dass die Kinder
auf einer guten Schule sind.
Eine der Baustellen sehen wir Eltern im Rahmen der Medienerziehung im Bereich des
kritischen Umgangs mit digitalen Medien, gerade im Hinblick auf die damit
verbundenen Gefahren. Die Eltern sind gespannt auf die Konzepte, die die Schule
nun in diesem Bereich erarbeitet, genauso wie die Eltern gespannt auf Konzepte
zum differenzierten Unterrichten sind. Im Großen und Ganzen sind die Eltern
sehr zufrieden mit dem Ergebnis und fühlen sich in der Schulwahl bestätigt.“
Was sagt die
Schulleitung?
Vanessa Buß, stellvertretende Schulleiterin: „Wir haben uns
super geschlagen. Nicht nur in den „soften“ Merkmalen, die den Umgang von
Lehrkräften und Schüler/-innen miteinander beschreiben, sondern auch in den
Bereichen des Classroom-Managements, der kognitiven Aktivierung und eben in dem
anvisierten Bereich „Bildung in einer digitalisierten Welt“ wurde uns in vielen
Bereichen fast der Bereich „trifft zu/trifft voll zu“ zurückgemeldet. Ausbaufähige
Bereiche gab es natürlich auch, zum Beispiel hätte der Medieneinsatz noch
stärker im Sinne der Differenzierung genutzt werden können.“
Wie geht es weiter?
Mit dem Besuch der Inspektoren ist die Evaluation noch nicht
abgeschlossen. In etwa sechs Monaten steht noch ein Reflexionstreffen an. Bis dahin arbeiten alle Beteiligten der
Schule daran, die eigenen Vorhaben umzusetzen. So sieht es der Plan des
Kultusministeriums vor. Dieser abschließende Besuch soll dann mit einer
erneuten Analyse sowie mit konkreten Abmachungen zur weiteren Arbeit der Schule
enden. Auch eine erneute Fokusevaluation wäre möglich – in einem anderen
Bereich.
Hintergrund: Die Fokusevaluation in Niedersachsen