Zur Einweihung gab es Bienenstich!


Bienenhaus am Gymnasium Bersenbrück seiner Bestimmung übergeben

Bei herrlichstem Spätsommerwetter hatte sich – trotz hitzefrei! – die „Bienen-AG“ des Bersenbrücker Gymnasiums versammelt, um zusammen mit ihrem Leiter Heinrich Willmaring das lang ersehnte neue Bienenhaus zu übernehmen. Diese Baumaßnahme an der Schule war ermöglicht worden durch das Engagement verschiedener Partner: Natürlich hatten die Gymnasiasten auch selbst Hand angelegt bei den Erd-, Pflaster- und Einrichtungsarbeiten. Den Bau selbst errichteten Schüler der Bersenbrücker Berufsbildenden Schulen mit ihren Lehrern Christian Sperber und Dieter Hellmich. Und natürlich mussten die Materialien auch finanziert werden, was der Förderverein des Gymnasiums und die Anna Schumann-Stiftung übernahmen. Deren Vertreter Klaus Peter Vallo zeigte sich in besonderem Maße beeindruckt, in welch gelungener und sinnvoller Weise die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel verwendet worden seien.

Sie luden die Gäste ein, einen „Bienentriathlon“ rückwärts durch das „Bienenjahr“ zu absolvieren. An der ersten Station, die eine Hälfte des neuen Obdachs ausmacht, stand die „Ernte“ im Mittelpunkt der einführenden Erläuterungen von Jule Mählmann. Extrem kenntnisreich und wunderbar anschaulich vermittelte sie den Gästen, die nicht gerade als Experten gesehen werden können, ein Bild vom sprichwörtlichen Fleiß der Bienen und ihren Produkten Honig, Gelée Royale, Wachs und Propolis.
Noch nie gehört? Hier aus Wiki die Erklärung: „Die Propolis (griechisch προ pro, deutsch ‚vor‘ und πόλις pólis ‚Stadt‘, wegen des häufigen Vorkommens an den Fluglöchern von Bienenstöcken), auch Vorstoß, Stopfwachs, Bienenharz, Bienenleim, Bienenkittharz, Kittharz oder Kittwachs genannt, ist eine von Bienen hergestellte harzartige Masse mit antibiotischer, antiviraler und antimykotischer Wirkung.“

Die zweite Station war vorsichtig zu betreten: Die Einflugschneise der Bienen zu ihren Kästen durfte nicht gekreuzt werden, um die fleißigen Sammler nicht zu irritieren, wie die Schüler den Gästen erklärten. Vier Bienenstöcke und wegen des herrlichen Wetters ein extremer Flugbetrieb gab es hier zu bestaunen, wobei ein Blick in einen der Bienenstöcke nicht fehlen durfte.
Gespannt lauschte auch der Schulleiter des Gymnasiums Falk Kuntze den Ausführungen seiner Schüler, die in diesem Teil des Gebäudes auch eine kleine Werkstatt in Betrieb genommen haben, und beobachtete dabei den Flugbetrieb der Bienen. Worauf er nicht achtete, war die Warnung des AG-Leiters, dass nämlich eine Biene etwas verdächtig brumme und man sich etwas in Acht nehmen solle: Kaum ausgesprochen, passierte es auch schon und eines der sonst so friedfertigen Tierchen stach dem Schulleiter in einen Finger. Dem Schreck folgte ein kurzer Schmerz und diesem kompetente Hilfe durch einen Schüler: Auch das wird in der AG vermittelt!

Doch damit nicht genug: Station 3 vermittelte Einblicke in Zucht und Pflege der Bienenvölker. Frauke Mählmann, seit vielen Jahren Mitglied der AG, erklärte die Bedeutung von „Gelée royale“, einer Art Götterspeise exklusiv für die Bienenköniginnen zur Anregung des Wachstums und der Fruchtbarkeit. Hanna Harmening zeigte den interessierten Gästen, wie den Bienenvölkern bei ihrer Arbeit geholfen werden kann und wie man sie vor allem auch vor der sie bedrohenden Varroamilbe schützt.

Fazit: Wie im Flug verging die Zeit, niemand schaute auf die Uhr und trotz der Wärme gespannte Aufmerksamkeit! Es ist eine Freude, den Schülerinnen und Schülern bei ihren Vorträgen zuzuhören. Was sie an Kenntnissen erwerben und an Kompetenzen in dieser AG entwickeln, kann kaum genug gewürdigt werden. Und so fiel es insbesondere auch den Geldgebern leicht, große Komplimente zu verteilen, verbunden mit dem Wunsch, dass das neue Bienenhaus in jeglicher Hinsicht reiche Frucht tragen möge!

Bernd Zur-Lienen
Gymnasium Bersenbrück